Zum Weihnachtsfest 2021

Donnerstag, 23. Dezember 2021

Liebe Wallfahrer, Freunde, Besucher und Wohltäter unseres Schönstatt-Zentrums,
wieder stehen wir am Ende eines außergewöhnlichen Jahres. Mehr denn je mussten wir lernen, mit der Unvorhersehbarkeit des Lebens umzugehen. Immer neu galt es, sich auf Veränderungen einzulassen. Das brachte Unsicherheit, Angst, Zukunftssorge und Sehnsucht nach Normalität mit sich. Wer in diesem ständigen Wandel hoffnungsvoll in die Zukunft gehen möchte, braucht einen starken Halt. Gerade in diese Zeit und in unsere persönliche Lebenswelt hinein ist uns die Botschaft des Weihnachtsfestes neu Verheißung: Gott wird Mensch, um das Leben mit uns zu teilen und uns zu erlösen. Er ist der Immanuel – Gott mit uns. Im Kind von Bethlehem spricht Gott uns neu zu: „Ich bin da.“ Vertrauen wir seiner Zusage, lassen wir uns auf seine Führung ein. Im Vertrauen auf IHN und seine Mutter können wir zuversichtlich Schritt für Schritt unseren Weg weitergehen. Wir laden Sie ein zu einem Rückblick auf dieses besondere Jahr.

Herausforderung und Dankbarkeit

Das zweite Jahr der Pandemie hat uns wieder vor manche Herausforderungen gestellt. In der ersten Jahreshälfte mussten viele Gruppen ihre Veranstaltungen absagen oder auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Wir sind unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dankbar, dass sie sehr flexibel waren und sich dann bei der Grundreinigung und bei Renovierungsarbeiten eingebracht haben oder in Kurzarbeit gingen. Nach den Lockerungen im Sommer kam mit den Veranstaltungen wieder reges Leben in unser Haus. Wir sind dankbar für alles, was wieder möglich war und ist.

Gertraud-Haus

Erfreulicherweise werden inzwischen nahezu alle Räume im ehemaligen Schulgebäude für verschiedene Einrichtungen wie z. B. die Hochschule für Kirchenmusik, die Volkshochschule und die Einrichtung „Purzelraum“ mit Kursen für Mütter und Babys gebraucht. Das motivierte, den Eingangsbereich und die Flure neu zu gestalten und dem Haus einen neuen Namen zu geben: Gertraud-Haus. Gertraud von Bullion steht für Initiative und den Mut, Neues zu wagen; sie ist Mitgründerin der Frauenbewegung in Schönstatt.

Kirchenmusik - Geistliche Abendmusik

Am 19. März 2021 wurde die Albiez-Orgel in der Krönungskirche 50 Jahre alt. Coronabedingt konnte das goldene Orgeljubiläum nur leise im Rahmen der Liturgie der Schwestern begangen werden. Dankbar sind wir jedoch, dass vier von den sechs geplanten Terminen der Geistlichen Abendmusik stattfinden konnten. In der gegenwärtigen Situation wird Musik wertgeschätzt und gesucht, was sich in zahlreichen Besuchern zeigt.    

Gottesdienste - Ort der Begegnung                      

In dieser schwierigen Zeit für die Menschen da zu sein und ihnen die Begegnung mit Gott zu ermöglichen, ist uns ein Anliegen. Das motivierte, Gottesdienste und Gebetszeiten immer anzubieten, eben unter den vorgegebenen Corona-Auflagen. Als aufgrund der hohen Inzidenz-Zahl die Gottesdienste im Innenraum nicht mehr erlaubt waren, feierten wir den Sonntagsgottesdienst und die Maiandacht am ersten Mai-Wochenende im Freien. Gerade an diesem Wochenende kamen besonders viele Besucher aus allen Himmelsrichtungen zur Liebfrauenhöhe, weil in ihrer Gemeinde die Gottesdienste abgesagt wurden. So entstanden eine besondere Verbundenheit und ein Zusammenhalt im Glauben. - Der Kapellchenplatz ist inzwischen ein beliebter Gottesdienstort, der Dank des neuen Zeltdaches und der vielen neuen Gartenstühle gut genutzt werden kann. Vergelts Gott sagen wir allen, die durch ihre Spende dazu beigetragen haben. Ein gutes Zeichen für regen Kirchenbesuch in der Krönungskirche sind die durchgesessenen Sitzkissen. Sie werden im kommenden Jahr erneuert. Wenn Sie uns dabei durch eine Spende unterstützen möchten, freuen wir uns.      

Osterweg Liebfrauenhöhe 

Ostern mit allen Sinnen erfahrbar machen, das war das Anliegen der Initiative „Osterweg Liebfrauenhöhe“, die coronabedingt entstand. Zur Berührung mit dem Glauben kam es durch das Ausmalen von Ostereiern, das Kosten selbstgebackener Osterlämmle, das Entzünden eines Osterlichtes; das Mitnehmen von Symbolen wie Osterwasser und Osterlicht oder das Bestaunen und Streicheln echter Schafe. Das ist es, was Zugänge erschließt zu den Glaubensinhalten, für die die Symbole Sinnbild sind. Diese Initiative findet Fortsetzung im  "Weihnachtsweg Liebfrauenhöhe".    

Pilgern bringt‘s

Im Juli fanden zum ersten Mal Pilger-Exerzitien statt. Obwohl für die ganzen fünf Tage Regen angesagt war, schenkte der Himmel meist trockenes Wetter und Sonnenschein, sodass das Pilgern eine Wonne war. Das pilgernde Unterwegssein mit Weg-Gebeten, Stationen an Wegkreuzen, in Kapellen und Kirchen war für alle Pilger eine wertvolle Glaubenserfahrung. „Ich nehme wertvolle Impulse mit“, sagt Walter B., der eine berufliche Auszeit bewusst mit den Pilger-Exerzitien begann. Einzelne Pilgertage mit unterschiedlich langen Weg-strecken wurden ebenso gerne angenommen. „Die zwei wunderbaren Pilgertage waren sehr wohltuende Erlebnisse, die nachhaltig wirken. Ich habe es sehr genossen, so herzlich und liebevoll, so ruhig und sicher geführt zu werden – von Ihnen beiden und von ganz oben“, schreibt eine Pilgerin als Echo und ergänzt: „Ich freue mich schon auf die Pilgerstrecken im nächsten Jahr.“       

Frauenkongress "Du wirkst - von innen her mehr bewegen"

Mehr als 200 Frauen nahmen am letzten Wochenende im September am „Frauenkongress deutschland-weit“ auf der Liebfrauenhöhe teil. Kurzinterviews zu Fragen wie „Du wirkst, heißt für mich …“ oder „Als Frau im Glauben unterwegs sein, beinhaltet für mich, …“ sorgten gleich zu Beginn dafür, dass die Teilnehmerinnen ins Programm einbezogen waren. Unter dem Thema „Du wirkst - von innen her mehr bewegen“, schaute Schwester M. Caja Bernhard mit den Teilnehmerinnen auf die Herausforderung, heute Frau zu sein. Dieser Impuls – geschickt verwoben mit einer gekonnten Sandperformance der Sandmalerei durch die Künstlerin Frauke Menger - hinterließ tiefe Spuren. „Jetzt weiß ich wieder besser, wer ich bin und wofür es mich gibt“, so bringt Kathrin D. ihren Gewinn auf den Punkt.            

Sommertagungen

„Jetzt ist endlich wieder Leben im Haus“, so berichtet die Sakristanin begeistert, nachdem die Teil-nehmerinnen der Sommertagung für Mütter mit Kindern das Kapellchen besuchten und die Kinder mit Freude das Glöckchen läuteten. Es ist ein Aufatmen und eine Freude, dass endlich wieder Veranstaltungen möglich sind und auch gut wahrgenommen werden. Für Familien mit Kindern wurden in diesem Sommer gleich zwei Tagungen angeboten. Das Programm der Familientagung, das im Foyer des Tagungshauses aushängte, war nicht nur für die Tagungsteilnehmer, sondern auch für viele Besucher des Schönstatt-Zentrums interessant. Ein Impuls und Zeit zum Paargespräch standen täglich auf dem Programm. Unter dem Symbol der Brücke schauten die Ehepaare auf ihre Beziehung zueinander und zu Gott. So „erzählten“ im Tagungshaus Bilder von Brücken und Schlössern vom ansprechenden Tagungsthema. Vor der Aula war eine große Brücke aus Paletten und Kisten aufgebaut, an der jede Familie ein Schloss mit ihren Namen anbrachte – und im Heiligtum „erzählte“ ein Schloss vom Liebesbündnis mit Maria.        

Liebesbündnis

„Im Novenenheft las ich, dass Pater Kentenich ein Liebesbündnis mit Maria schloss. Kann man das heute auch noch schließen?“, fragte Julia K. interessiert am Telefon. Sie war vor vielen Jahren mit der Firmgruppe auf der Liebfrauenhöhe. Im Moment steht sie an einem Neuanfang und ist dankbar, wenn Maria mit ihr durch „dick und dünn“ geht. Ja, auch heute kann jede und jeder sich in das Liebes-bündnis einschließen, das Pater Kentenich und einige Jungen am 18. Oktober 1914 schlossen. Das Liebesbündnis ist ein Weg, das Taufbündnis im Leben konkret werden lassen. - Bei der Bündnismesse am 18. Juli schlossen Julia und Roman, ihr Bekannter, das Liebesbündnis mit der Gottesmutter. „Das Glaubenszeugnis war beeindruckend“, gab Herr B., der zum ersten Mal bei der Bündnismesse war, als Rückmeldung.          

Gesegneter Pilgertag vom Projekt Pilgerheiligtum

Auf den ersten Blick schien der Pilgernachmittag „ins Wasser gefallen“ zu sein. Schon vor Beginn zogen sich schwarze Wolken zusammen und ergossen sich über die Liebfrauenhöhe, wo - alles im Freien - liebevoll vorbereitet war. Spontan wurde umdisponiert. Die erste Pilgerstation war statt vor dem Heiligtum in der Krönungskirche. In Ruhe wurden Beiträge für den „Pilgerrucksack“ geschrieben und in ein Säckchen gesteckt, das am Pilgerstab befestigt wurde. In drei Gruppen zogen die Pilger auf unterschiedlichen Wegen los. „Sie waren positiv eingestellt und nahmen alles von der besten Seite“, kommentiert ein Verantwortlicher erfreut. Der Regenbogen am Ende des Tages war ein sprechendes Zeichen: ein gesegneter Nachmittag mit der Zusage, ich bin bei euch alle Tage – auch in Sturm und Regen! Im kommenden Jahr feiern wir in Deutschland 25 Jahre Projekt Pilgerheiligtum - auf der Liebfrauenhöhe am 17. September und in Schönstatt am 1. Oktober. Nach Schönstatt pilgern wir mit Bussen.          

Entdecke das Königskind in dir – Gemeinschaftswochenende für Mädchen

Mitte November konnte ein Gemeinschaftswochenende für Mädchen stattfinden. Die Freude der Mädchen und die Dankbarkeit der Eltern waren dieses Mal besonders groß, weil wahrscheinlich bald wieder mit neuen Corona-Einschränkungen zu rechnen ist. So schreibt eine Mutter: „Vielen herzlichen Dank für das wundervolle Wochenende, das unsere Tochter auf der Liebfrauenhöhe verbringen durfte. Es war wieder einmal sehr schön.“ Eine andere Mutter: „Auf meine Frage, wie es ihr gefallen hat, sagte meine Tochter nur: ‚Mega.‘ Sie kam total fröhlich und ausgeglichen nach Hause. Danke für die schönen Stunden für die Mädchen, die schönen Spiel- und Bastelideen. Meine Tochter hat gleich noch einen Adventskalender gebastelt und auch ihrer kleinen Schwester gezeigt, wie es geht.“ Solche Rückmeldungen sind natürlich eine große Motivation für alles, was für 2022 geplant ist.    

Pfarrer Dieter Zimmer – neuer Priester in der Heiligtumspastoral

Es ist uns ein besonderes Geschenk, dass unsere Diözese für die Pastoral beim Heiligtum für zwei Jahre einen Priester zu 50 % freistellt. Pfarrer Dieter Zimmer, der zum Schönstatt-Priesterbund gehört, beginnt mit dem neuen Kirchenjahr seine Aufgabe. Wir heißen ihn herzlich willkommen und wünschen ihm Gottes Segen für den Neubeginn.   

Adventsinitiative

Auch in diesem Advent startet die Initiative „Für ein lichtvolles Weihnachten“. Gerne entzünden wir Lichter in den Anliegen, die uns anvertraut werden. Anliegen und Namen werden wieder in die Herzdose gelegt und sind bei der heiligen Messe der Schwestern dabei. Nähere Informationen dazu finden sie auf unserer Internetseite.      

„Weihnachtsweg Liebfrauenhöhe“

Weihnachten erfahrbar machen und den Glauben stärken: Gott ist da – für mich! Das ist Anliegen der Initiative „Weihnachtsweg Liebfrauenhöhe“, die in der Weihnachtszeit 2021/2022 startet. Mehrere über das Gelände verteilte Stationen laden ein, dem Wunder der Heiligen Nacht auf die Spur zu kommen.    

Danke

Dem Himmel sind wir dankbar, dass -  trotz der besonderen Verhältnisse - viele Veranstaltungen und Gebetszeiten auf der Liebfrauenhöhe stattfinden konnten und wieder neue Initiativen geweckt wurden. Und Ihnen danken wir für Ihre Verbundenheit mit unserem Wallfahrtsort und Tagungshaus.     

Wir wünschen Ihnen ein gnadenreiches und hoffnungsvolles Weihnachtsfest und erbitten Ihnen Gottes Segen für das neue Jahr. Wenn wir an der Krippe in der Krönungskirche eine dicke Kerze entzünden, dann brennt diese Kerze auch in ihren Anliegen. Die Gottesmutter möge Ihnen eine treue Wegbegleiterin sein und Zuversicht für jeden Tag schenken.                  

Sr. M. Annjetta Hirscher                                              Sr. M. Dorina Dungel
Wallfahrtsleitung                                                         Hausleitung