Krönungskirche

Für die vielen Wallfahrer und Besucher auf der Liebfrauenhöhe war die kleine Schönstatt-Kapelle bald zu klein. Ein größerer Kirchenraum wurde notwendig.

„Wir bauen für Maria, die Königin, eine Kirche in Form einer Krone" - das war die Idee der Schönstätter Marienschwestern, die seit 1953 ihren Provinzsitz auf der Liebfrauenhöhe haben.

Foto: Jedeke

Die Krönungskirche auf der Liebfrauenhöhe ist die erste Kirche der internationalen Schönstattbewegung. Mit ihrem kronenförmigen Bau, dem fünffach aufgefalteten Zeltdach, ihrer reichhaltigen Symbolik und dem alles überragenden Kreuz grüßt die Kirche weit ins schwäbische Land hinein zwischen Alb und Neckartal, direkt am Jakobusweg.
 

Idee und künstlerische Ausgestaltung stammen von Schwester M. Sigrid Theimann und Schwester M. Roswina Hermes. Auf dem Fotos sind die beiden Künstlerinnen mit Pater Kentenich in der Unterkirche zu sehen.

Kirchenraum

Die Bedeutung von Krone und Krönung

Kronenfenster - Portal - Foto: Karten

Das Kronen- und Krönungsmotiv durchzieht den ganzen Bau. Die Kirche ist eine Dankesgabe für Gott und eine Krone für Maria. Schon seit dem Mittelalter wird Maria, "Unsere Liebe Frau", als Königin angerufen und verehrt. Ihr haben die Schönstätter Marienschwestern die Verantwortung für die Liebfrauenhöhe und die Provinz der Schwestern übergeben. Die Kirche ist eine Krönungsgabe zum Dank für die Treue Gottes, die dem ganzen Schönstattwerk seit 1914, dem Gründungsjahr Schönstatts, und seit 1952 der Liebfrauenhöhe zuteil wurde.

Welche Bedeutung haben eine Krone und eine Krönung?

In der Zeit der Könige, im Mittelalter, war eine Krönung ein ganz besonderes Ereignis. Viele Könige zogen nach Rom, um vom Heiligen Vater gekrönt zu werden, um den Segen der Kirche für ihr Volk und für ihr Wirken zu erhalten. Sie wollten damit deutlich machen, dass sie Anteil an der Regierungsmacht Gottes erhalten hatten und in seinem Namen und an seiner Stelle regieren durften. Eine Krone ist deshalb ein Zeichen der Würde, der Macht und ein Geschenk Gottes und der Menschen. Wenn dies schon für menschliche Könige galt, um wie viel mehr gilt dies für Christus, den König, und für Maria als Königin, als Gefährtin an der Seite ihres Sohnes.
 

Was beinhaltet der Name "Königin"?

Die deutsche Sprache nennt z. B. den Löwen den König der Tiere und die Rose die Königin der Blumen. Pater Kentenich machte am 31. Mai 1966 in der Krönungskirche auf diese Formulierung aufmerksam und ergänzte:

Ausschnitt - Hauptfenster Kirchenportal

"Es ist klar, dass die Gottesmutter Königin in diesem weiteren Sinne ist. Darauf hat ja auch das Konzil hingewiesen. Sie ist in allem die vollkommenste Form eines Christen. Aber das reicht nicht.

Die Mutter Gottes will nicht nur als Königin im weiteren Sinn des Wortes gesehen werden, schon allein deswegen nicht, weil dadurch der organischen, unlöslichen Zweieinheit zwischen der Gottesmutter und dem Heiland nicht genügend Rechnung getragen wäre. Nein, wir kennen die Gottesmutter als Königin auch in einem buchstäblichen Sinn, im engen und engsten Sinn des Wortes."

In Marias Nähe werden Menschen aufgewertet, sie werden zu "Menschen mit einem königlichen Lebensgefühl und einem königlichen Lebensstil", sie lernen sich selbst anzunehmen und als Menschen der Liebe, des Friedens und der Freude zu leben. (vgl. J. Kentenich am 30. Mai 1966 auf der Liebfrauenhöhe)

Die Siegerin

Pater Kentenich, der Gründer der internationalen Schönstattbewegung, proklamierte am Ende seines zweiten Besuches, am 2. Juni 1966, in dieser Kirche die Gottesmutter zur "Siegerin":

"Haben wir bisher Stück für Stück die Anrufung wachsen, werden lassen:
Dreimal Wunderbare Mutter! Dreimal Wunderbare Königin von Schönstatt -
so wollen wir von nun, um ihr ein Denkmal zu setzen, sie anrufen
als Dreimal Wunderbare Mutter, Königin und Siegerin von Schönstatt."

"Siegerin" - ein kleines Wort, mit Überzeugung und Vertrauen gesprochen - voll Wirkung bis heute. Maria hat sich  in der gesamten Schönstattbewegung als Dreimal Wunderbare Mutter, Königin und Siegerin erwiesen. Deshalb bekommt sie immer wieder aus Dankbarkeit und im Vertrauen auf ihr weiteres Mitgehen eine Krone geschenkt. Wir vertrauen: Maria ist der große Missionar. Sie wird Wunder wirken.