Weltfamilientreffen auf der Liebfrauenhöhe "Hier sind wir zuhause!"

Dienstag, 28. Juni 2022

Freude beim Weltfamilientreffen - (Foto: Miller)

Manuela Miller. Nicht ganz so heiß wie in Rom, doch bei herrlich strahlendem Wetter feierten am 26. Juni vierzig Familien der Diözese Rottenburg-Stuttgart das 10. multizentrale Weltfamilientreffen auf der Liebfrauenhöhe.

Schon draußen hörbar, lud die Familienband mit schwungvollen Liedern – auch das Mottolied des Weltfamilientreffens wurde einstudiert – die etwa 130 Teilnehmer zum Mitfeiern des Familiengottesdienstes in die Krönungskirche ein. Die ganze Familie Simon veranschaulichte in einem Anspiel Szenen, die wohl jeder aus dem alltäglichen Familienleben kennt. Da gibt es Verwechslungen, Verwirrungen, Missverständnisse. Was bei einem Anspiel lustig wirkt und einige Lacher verursacht, ist im wirklichen Leben oft mühsam und anstrengend. Doch genau darum geht es dem Papst, wenn er mit dem WFT-Motto sagt: „Die Liebe in der Familie – Berufung und Weg der Heiligkeit.“ Die Heiligkeit meint nicht Perfekt-Sein. Auch nicht bei Familien. Vielmehr sind Familien aufgerufen, die Verknotungen des Miteinanders mit Gottes und der Gottesmutter Hilfe zu lösen.

Familie feiern auf der Heiligtumswiese

Riesenseifenblasen und Hüpfheiligtum waren im
Dauereinsatz. (Foto: Jehle)

Beim Open-Air-Imbiss wurde die Wiese zwischen Haus und Heiligtum belagert – was ein wenig Familienfestival-Flair entstehen ließ  – und viele schöne Begegnungen und Gespräche machten den Tag zu einem Fest. Zuckerwatte, leckeres Eis, Hüpfheiligtum, Kinderschminken, Riesen-Seifenblasen, Karten drucken … waren willkommene Attraktionen.

Kinder und Jugendliche trafen sich für ein eigenes Programm von Fußballspielen über Kreatives bis zu Zaubertricks „Der Clown war lustig“ meinte ein 2 jähriges Kind begeistert.

Authentische Zeugnisse quer durch die Generationen

Ella und Thomas
Herkommer
(Foto: Miller)

Währenddessen fand in der Aula ein Familien-Podium zum WFT-Thema statt. Ein Grußwort aus Rom und Fotos von Familien, die in Rom am Familien-Kongress teilgenommen haben, ließ erkennen, dass es nicht „nur“ irgendein Familientag ist, sondern dass wir mit der Weltkirche verbunden sind.

Drei Ehepaare, quer durch die Generationen, stellten einen Aspekt aus den
Katechesen zum WFT aus deren Sicht vor:

Ella & Thomas Herkommer standen für Ehepaare, die im Rentenalter sind. Mit
einem Dialog besprachen die beiden, was unter „Berufung und Familie“ verstanden werden kann.

In einem kurzen Ehegespräch konnte man sich darüber austauschen, welche Berufung die Paare zu beginn ihrer Ehe und zum jetzigen Zeitpunkt spüren.

Judith und Andreas Gerner (Foto: Rauer)

Judith & Andreas Gerner kamen aus der mittleren Generation und erzählten im Vergleich mit einer nicht unbekannten Familie – Maria, Josef und Jesus – über „Die Liebe zur Normalität werden lassen“. Auch Jesus wuchs in einer ganz normalen Familie mit Tätigkeiten und Aufgaben, wie sie auch uns bekannt vorkommen, auf. Liebe ist, das tägliche Leben miteinander zu teilen und zu gestalten.

Als Gruppe von etwa drei Paaren gab es nach diesem Impuls die Möglichkeit, sich für ein paar Minuten dazu auszutauschen.

Nathalie und Johannes Rutzmoser (Foto: Miller)

Nathalie & Johannes Rutzmoser erzählten als „Mütter und Väter“ von Tugenden, die sie als Eltern von Gott als perfektem Erzieher abschauen und im Umgang miteinander versuchen, ihren Kindern weiterzugeben. Mit sehr persönlichen Beispielen konnten die Zuhörer gut nachvollziehen, was die Referenten meinten mit „großzügig sein“, „wachsen lassen“ und „annehmen können“.

Mit Impuls-Fragen tauschten sich die Teilnehmer in Männer- und Frauen-Gruppen aus.

„Die Inputs der Ehepaare waren authentisch und haben mich echt berührt.“ Reflektierte eine WFT-Helferin.

Eine oder zwei Portionen kühlendes Eis waren
der Renner. (Foto: Miller)

Kaffee, Kuchen und natürlich die ein oder andere kühlende Kugel Eis lud zu weiteren Begegnungen auf der Heiligtumswiese ein. Im Schatten konnte man einige Trommler beim Trommel-Workshop entdecken, die für einen Weltkirche-Klangteppich sorgten. „Es war eine gute Mischung aus Programm und Zeit, um sich mit den Leuten zu unterhalten.“ So ein Familienvater. „Man kann richtig auftanken.“ Ergänzte eine junge Mutter.

Sich segnen und senden lassen

Segen und Sendung vom Heiligtum aus. (Foto: Miller)

Viele fleißige Hände stellten Bänke, Schirme und Pavillon vors Heiligtum, denn die Glocken luden zur Liebesbündnis-Feier ein. Lieder, Gebete, „Was nehmen wir mit?“-Austausch als Ehepaar, schenkten den Familien noch einmal die Gelegenheit, Gott in ihrer Mitte Raum zu geben, sich segnen und senden zu lassen.

„Wir empfanden die Atmosphäre sehr luftig, fröhlich und unbeschwert. Es tat so gut, andere Familien zu treffen, neue kennen zu lernen und einfach den Tag zusammen zu genießen.“ „Das Format passt für uns mit den kleinen Kindern“, so eine junge Familie. „Morgens nicht so früh starten und dann bis 17 Uhr – perfekt!“ „Der Tag war gefüllt, aber sehr kurzweilig.“ So eine weitere Rückmeldung. „Wir mussten einfach kommen. Hier sind wir zu Hause! Das ist unsere Welt!“ so ein Ehepaar nach einer langen schweren Zeit der Krankheit. „Endlich wieder live-Begegnungen!“ die Freude über unbeschwerte Begegnungen ist überall spürbar.

Vielleicht hat dieses Format Zukunfts-Potential? Jedenfalls tut es gut, sich als gesamte Familienbewegung der Diözese zu treffen und ein kleines Familien-Festival zu veranstalten!