Seit dem 27. September 2018 hat Schwester M. Böbe in Schwester Erika-Mária eine Verstärkung beim weiteren Aufbau der Schönstattbewegung in Rumänien bekommen. Es gibt so viele Ansatzpunkte, dass es eine wahre Freude ist, dort zu arbeiten.
Seit dem 1. Oktober arbeiten beide Schwestern in der Pastoralarbeit der Diözese Temeswar (70 Pfarreien). Schwester M. Böbe ist in der allgemeinen Pastoralarbeit tätig mit folgenden Schwerpunkten: Familienpastoral, Erwachsenenkatechese, Jugendarbeit (wenn es notwendig ist), Bürozeiten, damit die Erwachsenen die Möglichkeit haben für persönliche Gespräche usw. und im Aufbau der Schönstattbewegung.
Schwester Erika-Mária ist als Jugendreferentin in der Diözese angestellt, d.h. konkret: Jugendgruppen ins Leben rufen, junge Menschen als Jugendleiter ausbilden, Priester und erwachsene Mitarbeiter/innen von Pfarreien in der Jugendarbeit schulen, in anderen Städten an überdiözesanen Jugendtreffen teilnehmen, größere Jugendveranstaltungen gestalten und Bürozeiten übernehmen, damit die Jugendlichen eine Möglichkeit für persönliche Gespräche haben. Weitere Aufgaben sind, einmal in der Woche die ungarischen Mädchen im Internat des Gerhardinum zu besuchen, um ihnen eine Gruppenstunde oder Gebetszeiten oder manche kreative Angebote anzubieten und auch den Mädchen die Möglichkeit zum Einzelgespräche zu geben. Jede Woche ist einmal ungarisches und einmal rumänisches Treffen mit Studenten und Studentinnen. Außerdem ist an jedem ersten Sonntag im Monat Jugendgottesdienst und jeden dritten Donnerstag Anbetung, was die Jugend für die Jugend gestaltet. Nebenbei arbeitet sie für den Aufbau der Schönstatt Mädchenjugend.
Lassen wir sowohl Schwester M. Böbe als auch Schwester Erika-Mária einige Worte über ihre Erfahrungen in ihrer Heimat sagen.
Schwester M. Böbe:
„Meine größte Freude ist im Moment die Schönstatt-Familienakademie in Rumänien, die durch eine Familie in Ungarn, durch einen Priester und durch mich eng begleitet wird. Zwei Jahre lang haben sieben Familien aus Rumänien die Schönstatt-Akademie besucht und jetzt im Herbst erfolgten die Prüfungen. Es ist erstaunlich, wie tief die Ehepaare während dieser Zeit zusammengewachsen sind. Wir durften sehr viele Wunder und die Führung Gottes spüren und erleben, für die wir einfach nur staunen und danken können. Vor allem freuen mich sehr die Familien, die eigentlich am Anfang nur für ihr Eheleben etwas tun wollten, dass sie spüren, dass sie weitermachen möchten und anderen Familien helfen, ihr Eheleben zu unterstützen. Wir möchten gern eine neue Gruppe beginnen und dabei werden uns die Familien, die so begeistert waren, helfen.“
Schwester Erika-Mária:
„Es ist einfach schön, nach 14 Jahren Deutschlandaufenthalt wieder daheim zu sein, auch wenn die Menschen in Deutschland mir sehr ans Herz gewachsen sind. Rumänien hat wirklich sehr große Erwartungen an uns, aber unsere Kräfte sind dazu echt zu gering und unsere Zeit ist sehr begrenzt. Wir hätten so viele Ideen und doch müssen wir auch die Realität im Land im Blick behalten. Das ist auch bei uns nicht einfach, denn oft sind sowohl Elternteile als auch Jugendliche im Ausland, um Geld zu verdienen. Auch wir spüren, dass der Glaube nicht immer im Vordergrund steht und die Menschen lieber sich entspannen möchten, als in die Kirche zu gehen. Auch bei uns ist es nicht einfach, Menschen tief im Glauben zu beheimaten. Wie an vielen Orten der Welt, müssen auch wir in Rumänien neue Wege gehen, um manche Menschen nicht in der Kirche zu suchen, sondern überall, wo wir Möglichkeiten haben, sei es auf der Straße, im Zug, in der Straßenbahn … Doch ich hoffe und vertraue sehr, dass unser himmlischer Vater und unsere Königin uns dabei tüchtig helfen werden.
Es freut uns natürlich sehr, dass in der Diözese Dank des fleißigen Bischofs und der Priester viele religiöse Angebote stattfinden, damit die Menschen die Möglichkeit haben in den Herausforderungen ihres Lebens aus dem Glauben zu schöpfen. Die Mehrsprachigkeit erschwert ein bisschen unsere Arbeit, denn in Veranstaltungen müssen wir oft dreisprachig (rumänisch, ungarisch und deutsch) oder noch mehr Sprachen sprechen, denn in Temeswar leben mehrere Nationen zusammen. Andererseits bereichert uns das auch.
Mich beeindruckt sehr, wie unsere junge Generation in Rumänien, die weder viel Zeit noch viel Geld hat, so gerne Sozialprojekte durchführt, denn sie wollen den Armen, Kranken ... in unserer Diözese helfen.
Am Mittwochabend treffe ich mich mit einer rumänischen StudentenInnengruppe, die ‚Jubilate‘ (Übersetzung: freue dich) heißt. Sie wollten unbedingt große Sozialprojekte durchführen, doch haben wir uns zusammen entschieden, dass wir mit kleinen Projekten beginnen. Wir gestalten für arme Kinder im Dezember eine Nikolausfeier, bei der sie auch Geschenke erhalten werden. Dazu suchen wir gerade Sponsoren. Die Jugendlichen haben es oft nicht einfach in unserem Land, aber sie wollen etwas GROßES in ihrem Leben verwirklichen.
Es ist wichtig, dass wir uns nicht von den Zahlen der Menschenmassen leiten lassen, wie viele zu unseren Treffen kommen, sondern viel uns über jeden Einzelnen freuen, der zu uns kommt, um etwas für sein religiöses Leben zu tun.
Jede Woche ist für uns gut gefüllt, aber ich freue mich sehr darüber. Man spürt deutlich, dass die Gottesmutter und Pater Kentenich am Wirken sind und uns tatkräftig unterstützen. Wir danken den vielen Betern, die uns im Hintergrund begleiten. Gott braucht jede von uns. Wir gehen mit!“