Novene "Was immer auch ist: Mit Maria!" - 5. Tag: Die mächtige Mutter

Freitag, 20. März 2020

Wir schließen eine „Gebetskette“ von Haus zu Haus.
Stellvertretend für alle, die in der Corona-Krise gerne zum gemeinsamen Gebet in die Krönungskirche kommen würden, beten wir Schwestern die Novene "Was immer ist: Mit Maria" und den Rosenkranz und bitten die Gottesmutter, allen, die sich zu Hause unserem Gebet anschließen, beizustehen und Gottes besonderen Schutz zu erbitten.
Wir laden Sie ein, in ihrer Gebetsecke zu Hause mitzubeten.
 

„Lass dein Mutterherz sich heute reich entfalten,
wo sich machtvoll regen teuflische Gewalten;
offenbare deine Macht und deine Güte
-als des Herrn Gehilfin – in der vollsten Blüte.

Wie dein Sohn, als er noch auf der Erde weilte,
Hunger stillte, Kranke tröstete und heilte,
so geh mit ihm segnend still durch unsere Reihen,
um uns deiner Allmacht Mutterarm zu leihen.“
(Ausschnitt des "Notgebets" von P. Kentenich, entstanden im KZ Dachau)

Der Text spricht zu uns

Ein Herz gegen die Macht der Dämonen. Das klingt eigentümlich. Und in den teuflischen Gewalten steckt noch ein anderes: Sie regen sich. Sie bleiben nicht in der Hölle. Sie regen sich. Sie stören und zerstören. Und eben hier ist das Herz der Mutter gefragt.
Wir betrachten die einzelnen Schritte.
„Teuflische Gewalten“: Wesen, die hassen. Die sich selber hassen und diesen Hass in endloser Selbstquälerei genießen. (Man sage nicht, das gäbe es gar nicht. Gibt es nicht auch Menschen, die sich selber nicht annehmen können, ja sogar sich selbst hassen?)
Dämonischen Hass gibt es auch im Großen. Wo ganze politische Systeme anders Denkende verurteilen. Oder auf eine feine Art dort, wo „man“ tun und lassen muss, was die Masse tut oder lässt, in Mode und Verhalten: Zerstörung des Menschen, der nach dem Plan Gottes frei in eigener Originalität zu handeln berufen ist.

Der Weg, dem Hass zu begegnen, ist die Liebe. Wir lernen diese Liebe in der Schule der Gottesmutter. Diese Liebe hat durchaus etwas Kämpferisches. Liebe im Kampf gegen dämonische Mächte bedeutet nicht, lieb sein und freundlich sein und alles hingehen lassen. Diese Liebe ist nicht Charakterlosigkeit.
Die Entfaltung des Mutterherzens Mariens ist Macht und Güte in einem.
Ein Tagungsprogramm der Schönstattbewegung in Österreich lautet deshalb: „Die volle Härte – eine zärtliche Geste.“
Wir nennen die Gottesmutter gerne die „Schlangenzertreterin“ und meinen damit die Offenbarung ihrer Macht und ihrer Güte. Der Strom der liebe, der von ihr ausgeht, überwindet das Böse, den Hass, die Negation, die Ablehnung, das Gibt in Beziehung. Der Strom der Liebe, der von ihr ausgeht, hilft, gegen das Böse zu kämpfen. Wir lassen uns nicht zurücksinken in Traurigkeit und fallen nicht in die Haltung der „beleidigten Leberwurst“, sondern wir lassen uns mitnehmen von der Gottesmutter in die Welt eines machtvollen Liebens.

In der Schule von Pater Kentenich


Foto: Pfr. Josef Neuenhofer

Hier sehen wir die Gottesmutter eng mit dem Heiland verbunden.
Pater Kentenich sieht sie „als des Herrn Gehilfin“. Das ist ein Lieblingsgedanke von ihm. Er sieht die Gottesmutter gerne als die „amtliche Dauergefährtin und Dauergehilfin des Heilands beim gesamten Erlösungswerk“. Dieses Wort sagt uns: Die Gottesmutter ist tatsächlich Gefährtin des Herrn beim Erlösungswerk. Ihre freie Tat hat nicht nur zur Menschwerdung geführt, sondern ihn auch begleitet – hinauf nach Golgotha.

Aber sie ist auch Gehilfin – und als solche endlos abhängig von ihm. Alles, was sie tut, ist ein Dienst des Helfens. Der machtvoll Handelnde ist Jesus Christus, der König und Welterlöser selber. Freilich ehrt der König seine Gehilfin, aber der endlose Abstand in der königlichen Würde bleibt.
Pater Kentenich gebraucht dann noch ein eigenes Bild: Wo sich die Macht und Güte der Gottesmutter offenbart, ist das wie eine „Blüte“. Etwas sehr Schönes, auch etwas sehr Zartes. Da sind die Mächte des Bösen weit hinausgeschleudert. Sie haben keinerlei Einfluss mehr.

Und jetzt ganz praktisch:

Wir bitten die Gottesmutter, mit dem Herrn durch unsere Reihen zu gehen und uns spüren zu lassen, dass Gott mächtig ist und dass er gütig ist. Wir sagen immer wieder, wenn wir auf etwas Böses stoßen, bei uns und bei anderen – wir sagen dann der Gottesmutter einfach: „Offenbare deine Macht und deine Güte.“

Noch einmal die Strophe aus dem Notgebet.

Sie kann uns dann den ganzen Tag begleiten, wie ein kleines Stoßgebet.

„Lass dein Mutterherz sich heute reich entfalten,
wo sich machtvoll regen teuflische Gewalten;
offenbare deine Macht und deine Güte
-als des Herrn Gehilfin – in der vollsten Blüte.

Wie dein Sohn, als er noch auf der Erde weilte,
Hunger stillte, Kranke tröstete und heilte,
so geh mit ihm segnend still durch unsere Reihen,
um uns deiner Allmacht Mutterarm zu leihen.“