"Hier ist wirklich Christus in der Mitte", sagt eine Frau am Abend des Fronleichnamstages beeindruckt, und sie ergänzt: "Die Texte und Lieder, die wunderschönen Blumenteppiche, die Gebete unterwegs, alles führt zur Mitte des Festes, zu Christus selber." Genau das ist das Anliegen der Schönstätter Marienschwestern auf der Liebfrauenhöhe, das ist ihr Ansporn, mit viel Liebe und Engagement das Fronleichnamsfest vorzubereiten.
Ein großer Festtag steht bevor
Bei verheißungsvollem Sonnenschein stellt eine Gruppe von Männer bereits am Samstagmorgen Fahnenstangen und Altäre auf und hisst die Fahnen. Alles deutet darauf hin: Ein großer Festtag steht bevor.
Eigentlich sollte die Weggestaltung einfacher werden
Während die Vorbereitung für die großen Blumenteppiche bereits am Freitag beginnt und mit Blumenlegen am Samstagmorgen fortgesetzt wird, startet die Gestaltung der Wege am Samstagnachmittag. Aufgrund fehlender Kräfte sollte die Weggestaltung in diesem Jahr einfacher werden ... Doch der Himmel hat andere Pläne. Junge Erwachsene, die zur Vorbereitung auf den Weltjugendtag auf der Liebfrauenhöhe tagen, Erstkommunionkinder und ihre Mütter, eine Familie, die schon jahrelang zum Blumenlegen kommt, Geflüchtete, die auf der Liebfrauenhöhe wohnen, Bekannte aus Vietnam, Pilger aus den USA und viele andere mehr bringen sich beim Blumenlegen ein und tragen zu einer Weggestaltung bei, die prächtiger wird als in den Vorjahren.
Miteinander vorbereiten macht Freude
Auf dem Weg wird der Rosenkranz, der auf dem Weltjugendtagssymbol zu sehen ist, aufgegriffen und mit Blumen gelegt. Für die zehn Ave Maria eines Rosenkranzgesätzes werden Kreise aus Gras gelegt, die jeweils mit Blumen gleich belegt werden. Für die Vater-unser-Perlen zwischen den Rosenkranzgesätzen legen viele fleißige Hände auf Holzplatten verschiedenste Symbole. Hier ist der Kreativität keine Grenze gesetzt. - Spontan wird aus einem kleinen „Vater-unser-Teppich“ ein großer Teppich für den ersten Altar. Oma, Mutter und Enkelkind gestalten ihn mit viel Liebe, Hingabe und Durchhaltevermögen. Miteinander Fronleichnam vorbereiten macht einfach Freude und lässt erleben: Gemeinsam kreisen wir um die Mitte unseres Glaubens. Das macht froh und stärkt.
Hier ist ein wundervoller Ort
„Here is a beautyfull place“, äußert eine Pilgerin aus den USA als sie mit ihrer Gruppe das bunte Leben und die eifrige Vorbereitung auf Fronleichnam wahrnimmt. Die Pilger kommen nicht mehr aus dem Staunen heraus. Einige USA-Pilger bleiben „hängen“ und gestalten auch kleine Blumenteppiche.
Nach vollbrachter Arbeit leuchten die Blumenteppiche in der Abendsonne und stimmen auf den folgenden Festtag ein. Der farbenfrohe und künstlerisch sehr gut gelungene Blumenteppich vor der Krönungskirche zeigt das Zentrale des Fronleichnamsfestes: Christus in einer Monstranz. Vor dem Schönstatt-Heiligtum ist auf dem Blumenteppich das Weltjugendtagssymbol zu sehen.
Mit Christus unterwegs
Rund 300 Gläubige feiern am Sonntag das Fronleichnamsfest mit der Eucharistiefeier und der Fronleichnamsprozession. Die Musikkapelle Ergenzingen spielt gekonnt und trägt wesentlich zu einer festlichen heiligen Messe und Prozession bei. Spiritual Uwe Thauer und ein Diakon, der am 8. Juli zum Priester geweiht wird, tragen während der Prozession die Monstranz abwechselnd von Altar zu Altar. „Mit Christus unterwegs“, das Motto des Tages ist erfahrbar. Christus wird in die verschiedenen Lebensbereiche getragen, ihm werden die Anliegen von Kirche und Welt anvertraut. Wenn Spiritual Thauer den eucharistischen Segen in verschiedene Richtungen spendet, ist sichtbar und erfahrbar: Christus segnet alle und alles.
Vergelts Gott - ganz katholisch
"Ich kann nur noch Vergelts Gott sagen", sagt Spiritual Thauer am Ende des Vormittages. Damit ist aller Dank zusammengefasst: der Dank an alle, die zum Gelingen des Fronleichnamsfestes beigetragen haben und zugleich der Dank an den Himmel.
"Wenn es gleich im Anschluss Mittagessen gibt, ist dies ganz katholisch. Leib und Seele gehören einfach zusammen", so regt Spiritual Thauer an, das Fest beim gemeinsamen Mahl und in der Begegnung fortzusetzen.
Im Laufe des Sonntages kommen viele Besucher, um die Blumenteppiche zu betrachten. Die Begegnungsmöglichkeit bei Kaffee und Kuchen wird gerne angenommen. Mit einer feierlichen Andacht mit eucharistischem Segen endet dieses große Fest des Glaubens, das vor Augen führt: Christus ist mit uns unterwegs alle Tage unseres Lebens.