Du bist der Herr - Fronleichnam auf der Liebfrauenhöhe

Dienstag, 4. Juni 2024


Während am Morgen des Fronleichamsfestes viele Gottesdienstbesucher zur Krönungskirche kommen und noch die Blumenteppiche betrachten, ziehen sich am Himmel bereits dunkle Wolken zusammen. Dauerregen ist vorhergesagt. Viele tragen die bange Frage mit sich: Wird heute die Fronleichnamsprozession stattfinden können? Trotz schlechter Prognosen und dunkler Wolken am Himmel beten und vertrauen die Marienschwestern und viele Besucher, dass der Himmel ein Zeichen setzt, und die Prozession stattfinden kann.
Schließlich steht als Motto über dem Tag: "Du bist der Herr!". Ja, der Herr kann alles möglich machen - und gerade ER soll durch die Blumenteppiche, durch Lieder und Gebete an diesem Tag geehrt werden. Und für die Gläubigen ist dieses gemeinsame "Glaubensbekenntnis" eine gegenseitige Bestärkung.

Mit dem Heiligsten, das uns anvertraut ist, ziehen wir durch die Straßen

Domkapitular Andreas Rieg und Pfarrer Hans Schall feiern miteinander den Gottesdienst. "Die Besonderheit des Fronleichnamfestes ist es, dass wir mit dem Heiligsten das uns anvertraut ist, dem Allerheiligsten – von dem wir sagen und bekennen: Du bist der Herr, den Raum der Kirche verlassen und durch die Straßen unserer Welt ziehen – auch hier auf der Liebfrauenhöhe", erläutert Domkaptular Rieg und erschließt weiter:

"Diese Prozession hat nichts zu tun mit Umzügen, Aufmärschen oder Demonstrationen, die wir immer wieder erleben können – gerade mehr denn je in allen möglichen Schattierungen. Wir ziehen durch die Öffentlichkeit, nicht um uns zu zeigen, sondern um den HERRN zu zeigen; nicht um etwas für uns zu erreichen, sondern um IHN zu verherrlichen, deutlich zu machen: ER ist der Herr, der im Brot des Lebens unter uns ist."

Kaum zu glauben, aber wahr!

Die Prozession führt zunächst über eine Station
beim Kapellchen zum Provinzhaus.

Es ist kaum zu glauben, aber wahr: Noch während des Kommunionempfanges regnet es. Die Musikkapelle formatiert sich am Ende des Gottesdienstes sicherheitshalber erst einmal in der Eingangshalle, damit sie nicht nass wird. Doch pünktlich zum Beginn der Prozession hört der Regen auf. Beeindruckt über dieses sprechende Zeichen und mit besonderer Dankbarkeit und Freude ziehen die Gottesdienstbesucher in Prozession zur ersten Station, die beim Schönstatt-Kapellchen vorbereitet ist. Der liebevoll gestaltete Weg mit vielen kleinen Blumenteppichen, die Fahnen am Wegrand, die Begleitung durch die Musikkapelle und die Texte, alles trägt zu einer tiefen Gebetsatmosphäre bei.

Die Sonne kommt durch

Auf dem Weg zum Kapellchen kommt die Sonne heraus.

Als auf dem Weg zur dritten Station beim Schönstatt-Heiligtum gebetet wird "Du erhellst unsere Wege mit deinem Licht", kommt die Sonne durch und wärmt. Auf dem Rückweg zur Krönungskirche, wo die letzte Station der Prozession ist, sind bereits bedrohlich schwarze Wolken zu sehen. "Ich habe zur Mutter Gottes gesagt: wir brauchen noch 10 Minuten", sagt Herr Flaiz, der zusammen mit drei weiteren Männern den Himmel trägt. Und sie hat es gehört. Erst als die Musiker ins Haus gehen, kommen die ersten Regentropfen vom Himmel. Während alle in der Kirche behütet und im Trockenen sind, regnet es in Strömen.

Ein besonderes Glaubenserlebnis

Weil die Wiese unter den Linden zu nass ist, sind in diesem Jahr
zwei Stationen beim Kapellchen.

"Das war ganz besonders", "Ein starkes Zeichen", "ein kleines Wunder", so äußern sich viele Besucher und sind froh, dass sie das "Wirken des Himmels" so augenscheinlich miterleben konnten.
Unterwegssein mit Jesus auf den Straßen des Lebens - und das bei einem wolkenverhangenen Himmel, der Schlechtes ahnen lässt, ist das nicht ein Zeichen für die heutige Zeit? Dieses Fronleichnamserlebnis lässt zuversichtlich nach vorne schauen: Auch wenn es noch so dunkel ist: Gott ist mit uns unterwegs. Er lässt uns nicht allein. Er ist bei uns geblieben im Sakrament der Eucharistie. Er bleibt bei uns in unserem Alltag.

DANKE!

Auf dem Rückweg zur Kirche verdunkelt sich der Himmel.

"Nochmals herzlichen DANK für die Mühe, unseren Glauben und unser Hoffen auch heute lebendig zu halten!", ist ein Echo zum Fronleichnamsfest.
Dank gilt allen, die dazu beigetragen haben, dass das Fronleichnamsfestes ein Fest des Glaubens wurde:

  • Herrn Domkapitular Rieg
  • Herrn Pfarrer Schall
  • der Musikkapelle Ergenzingen
  • allen, die die Blumenteppiche vorbereiteten und legten
  • der Gärtnerei, die uns so großzügig Blumen spendete
  • einfach allen, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben.

Vergelts Gott!

Domkapitular Andreas Rieg und Pfarrer Hans Schall
feiern den Gottesdienst.

Am Kapellchen wird für unser Volk und alle Völker der Erde gebetet.

Der Weg über die Liebfrauenhöhe ist mit kleinen Medallions und Kreuzen geziert.

Die Brotvermehrung ist Thema des zweiten Blumenteppichs.

Bevor die Prozession beginnt, ist eine kurze eucharistische Anbetung.