Die Menschen in der Ukraine und in Russland ins Herz der Gottesmutter legen

Dienstag, 22. März 2022

Am Fest der Verkündigung des Herrn, dem 25. März, lädt das Schönstatt-Zentrum Liebfrauenhöhe um 9:30 Uhr zu einer besonderen heiligen Messe ein, in der die Ukraine und Russland und das große Anliegen um Frieden der Gottesmutter Maria „ans Herz gelegt“ werden. Damit wird ein Wunsch des Heiligen Vaters aufgegriffen.

Wunsch des Heiligen Vaters

Papst Franziskus will mit einem besonderen liturgischen Akt die Menschen in der Ukraine und in Russland unter den Schutz der Gottesmutter Maria stellen. Dazu wird er bei einer Bußfeier am 25. März um 17 Uhr im Petersdom die beiden Länder dem Unbefleckten Herzen Mariens weihen. Denselben Ritus wird am selben Tag der Almosenpfleger des Papstes, Kurienkardinal Konrad Krajewski, im portugiesischen Marienwallfahrtsort Fatima vollziehen. Der Heilige Vater lädt die Bischöfe der ganzen Welt ein, diese Weihe mitzuvollziehen. Auf der Liebfrauenhöhe wird diese Marienweihe innerhalb der heiligen Messe am 25. März sein.

Ukraine und Russland der Gottesmutter "ins Herz legen"

Bischof Clemens Pickel von Sarato/Russland schreibt dazu: „Und so wollen wir praktisch Russland und die Ukraine Maria anvertrauen. In die Hände, oder eigentlich: nicht mal in die Hände, sondern ins Herz. … Wir wollen uns alle zusammen ins Herz Mariens legen und die Gottesmutter bitten mit ihrer himmlischen Kraft, dass doch das Blutvergießen aufhören möge, so schnell wie möglich, und dass sie bei ihrem Sohn bittet, dass er alles tut, was er kann.“

Marienerscheinung in Fatima

In der Erscheinung vom 13. Juli 1917 in Fatima hat die Gottesmutter um die Weihe Russlands an ihr Unbeflecktes Herz gebeten und erklärt: „Wenn man auf meine Wünsche hört, wird Russland sich bekehren und es wird Friede sein. Wenn nicht, wird es seine Irrlehren über die Welt verbreiten, wird Kriege und Kirchenverfolgungen heraufbeschwören. Die Guten werden gemartert werden, der Heilige Vater wird viel zu leiden haben, verschiedene Nationen werden vernichtet werden, am Ende aber wird mein Unbeflecktes Herz triumphieren. Der Heilige Vater wird mir Russland weihen, das sich bekehren wird, und der Welt wird eine Zeit des Friedens geschenkt werden.“

Marienweihen in Notzeiten

Nach den Erscheinungen von Fatima gab es verschiedene Akte der Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens: Pius XII. weihte am 31. Oktober 1942 die ganze Welt, und am 7. Juli 1952 weihte er angesichts der schwierigen Situation der Christen, die in einem atheistischen Regime leben mussten, mit dem Apostolischen Schreiben Sacro vergente anno speziell Russland dem Unbefleckten Herzen Mariens.

Marienweihe in der Diözese Rottenburg/Stuttgart

Die Marienweihe unserer Diözese Rottenburg-Stuttgart führt in das Jahr 1943. Das Bistum hatte damals die wohl schwerwiegendste Prüfung und Herausforderung in seiner bisherigen Geschichte zu bestehen: Bischof Joannes Baptista Sproll war seit August 1938 durch das nationalsozialistische Regime aus seinem Bistum verbannt und fand schließlich im Januar 1941 in Krumbad eine Bleibe.

Im Exil hatte Bischof Sproll bereits vor der Weltweihe durch Papst Pius XII. das Anliegen einer diözesanen Marienweihe; im Spätjahr 1942 konnte er sein Domkapitel dafür gewinnen. An alle Geistlichen der Diözese schrieb er: „Die Christenheit hat ja die beglückende Erfahrung gemacht, dass sie sich bei heftigem Ansturm gegen Christus unsern Herrn und sein Reich nie vergeblich, sondern stets mit erstaunlicher Wirkung an Maria gewandt hat. … Deshalb drängt es auch uns, zu der ‚Ominpotentia Supplex‘ (Fürbittenden Allmacht) zu eilen und mit der flehentlichen Bitte uns ihren mächtigen Schutz und mit dem ernsten Willen, uns dieses Schutzes auch würdig zu machen.“

Die Marienweihe wurde sorgfältig vorbereitet, „damit diese heilige Handlung nicht bloß eine Äußerlichkeit werde und ohne nachhaltigen Eindruck bleibe, sondern alle in der Tiefe der Seele erfasse und wir alle noch mehr als bisher als Kinder der Gottesmutter uns wissen und fühlen.“

Die Erwartungen des Bischofs waren hoch gesteckt, denn er schrieb: „So wird das Jahr 1943 als Jahr der Marienweihe unseres Bistums in Zeiten der Not für ewige Zeiten trotz allem Bitteren und Schweren ein Jahr des Heiles und des Segens sein.“

Sich Maria weihen heißt:
Sich selber und die Menschen, die einem wichtig sind, der Sorge und dem Schutz Mariens anvertrauen.

„Wer sich der Gottesmutter schenkt und weiht,
darf einen unermesslichen Gottessegen erwarten.“

J. Kentenich