Die Schönstattbewegung Frauen und Mütter gibt zum 18. jeden Monats einen Liebesbündnis-Impuls heraus. Mit freundlicher Genehmigung veröffentlichen wir diesen Impuls.
Das Ruhezimmer
Ich habe drei Kinder im Alter von vier, sieben und neun Jahren. Da geht an manchen Tagen echt die Post ab. Solch ein Tag, an dem vieles schiefgeht, das Nervenkostüm blank liegt und die Kinder auch noch gefühlt den ganzen Tag streiten, war letzte Woche. Ich war im Laufschritt im Haus unterwegs, um alles hinzubekommen, was nötig war, wobei das Zeitbudget viel zu eng war, als ich am Wohnzimmer vorbeikam und kurz den Blick auf das Marienbild an der Wand warf. Es war mir, als wenn Marias gütige Augen mich fragen würden: „Ist das wirklich alles nötig? Übernimmst du dich nicht? Komm zu mir und raste ein bisschen.“ Aus der Küche dröhnten schon wieder Zank- und Streitgespräche, der Trockner piepste, um zu vermelden, dass er sein Werk vollendet habe – und ich warf mich in meinen
Wohnzimmersessel mit Blick auf die Gottesmutter und hörte mich sagen: „Du hast Recht. Jetzt ist
erst mal Pause.“
Hier ist das Ruhezimmer!
Kennen Sie diese unvorhergesehenen idyllischen Momente, wo man sitzt – abgeschottet von den
Umgebungsgeräuschen – und einfach nur da ist und glücklich ist, hier ohne Arbeit verweilen zu dürfen?
So einer wurde mir da zuteil.
Es dauerte nicht lange, da kamen meine drei „Helden“ streitend ins Wohnzimmer hinterher, auf der
Suche nach einem „Koalitonspartner“. Ich sagte: „Halt, halt, halt! Hier ist das Ruhezimmer. Da kann
nur rein, wer in aller Ruhe entspannen und auftanken möchte.“ Nach und nach zogen alle wieder ab.
Die Jüngste kam dann mit einem Bilderbuch wieder und setzte sich aufs Sofa, der Große verschwand
in seinem Zimmer und die Mittlere im Garten. Der Tag war gerettet.
Verständnisvolle Mutter!
Danke, Gottesmutter, für das Ziehen der Notbremse. – Ich kann nur jeder Mutter weiterempfehlen, IHR in der Wohnung einen Platz zur Verfügung zu stellen. Von da aus hat sie die Familie im Blick und kann einschreiten, bevor „Mutterns Nervenkostüm“ Risse bekommt oder ganz auseinanderplatzt.
Übrigens: Gestern diskutierte ich mit meinem Mann – wohl etwas lauter als sonst – im Wohnzimmer.
Daraufhin erschien unsere kleine Tochter und meinte: „Halt, halt, halt! Hier ist das Ruhezimmer. Da kann nur rein, wer friedlich ist!“
N. N.
Worte Pater Kentenichs
„Im Schweigen entspannt sich die Seele, da findet der Mensch zu sich selbst zurück.“
- „Der Weg, auf dem Gott zu den Menschen kam, soll auch der Weg sein, auf dem wir zu Gott gelangen. Der Weg heißt Maria.“
- „Kommen Schwierigkeiten über uns: Wir tragen sie ins Heiligtum; aber auch mit unserer Freude gehen wir dorthin.“
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