Alles gut jetzt - Liebesbündnis-Impuls

Montag, 18. April 2022

Die Schönstattbewegung Frauen und Mütter gibt zum 18. jeden Monats einen Liebesbündnis-Impuls heraus. Mit freundlicher Genehmigung veröffentlichen wir diesen Impuls.

Alles gut jetzt!

Meine Mutter ist gestorben, überraschend. Ja, nach einem langen, erfüllten Leben, aber es tut trotzdem furchtbar weh. Ich bin extra vor Jahren aus meinem geliebten Ort und Umfeld weg- und zu ihr ins Haus gezogen, damit sie, die immer mehr Hilfe brauchte, jemanden aus der Familie um sich hatte. Da meine Geschwister alle verheiratet sind und Kinder haben, fühlte ich mich, die ich freier war, zuständig.

Die letzten Wochen waren hart!

Die letzten Wochen waren hart. Mir fiel es zunehmend schwer, ihr vieles Jammern auszuhalten und
zu akzeptieren, dass sie all das Schöne, das uns doch auch umgab, nicht mehr sehen konnte. Es gab auch manche hässlichen Szenen zwischen uns – und genau die standen jetzt, mit tiefen  Schuldgefühlen befrachtet, vor meinen Augen. Wie konnte ich nur?! Warum hatte ich nicht meinen Mund gehalten, wenn sie mich für Dinge verantwortlich machte, für die ich wirklich nichts konnte. Warum war ich nicht noch mehr um sie herum, sondern genehmigte mir Zeit für Spaziergänge, weil ich es drinnen einfach nicht mehr aushielt?! Wie sollte ich nur damit fertig werden?! Ich sprach viel mit der Gottesmutter, aber Erleichterung machte sich nicht breit. 

Die Gespräche zur Vorbereitung der Beerdigung gingen los. Meine Geschwister waren schnell und hilfreich bei mir. Sie bedankten sich für meine Pflege an unserer Mutter und meinten, ich hätte richtig gehandelt und müsse mir keine Vorwürfe machen, ich hätte gar nicht anders gekonnt usw. Aber die Schuldgefühle nagten trotzdem schrecklich in mir weiter.

Gottesmutter hilf!

Drei Tage später wurde Mutter in die Friedhofskapelle gebracht und ich konnte sie endlich besuchen. „Gell, Gottesmutter, du begleitest mich!“ Einerseits mit Angst, andererseits mit Sehnsucht machte ich mich auf den Weg durch absolute Trübe, vermischt mit Regengüssen – ein Abbild meines Inneren. Und dann stand ich da vor ihr. Sie sah entspannt aus wie schon lange nicht mehr. Ein geheimnisvolles Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. Alles hier atmete Frieden. Ich erzählte ihr, wie es in mir aussah, bat sie um Verzeihung für die bösen Worte; alles brach aus mir heraus … Und dann? Dann wurde es urplötzlich hell in dem kleinen Zimmer, ein Sonnenstrahl fiel herein, blieb kurz und verblasste dann wieder. Ich hatte verstanden. Deutlicher konnte sie mir nicht sagen: „Danke für alles; es ist alles gut jetzt!“

Danke Gottesmutter!

Es ist trotzdem schwer, ohne sie zu leben. Aber ich bin jetzt befreit und kann an meiner neuen Beziehung mit ihr bauen, an einer österlichen Beziehung. Und an meinem eigenen Leben darf ich weiterbauen, das jetzt einige Jahre doch sehr von der Pflege bestimmt wurde.
Danke, Gottesmutter. Mit dir breche ich auf zu neuen Ufern. A. M.              

Worte Pater Kentenichs

„Die Gottesmutter sagt: ‚Ja, Kind‘. Was ist das für ein Ja? Es ist ein persönliches Ja zu meiner Person,
so wie ich bin. Sie sagt ihr Ja zu meinem Vornamen und ihr Ja zu meinem Familiennamen. Sie kennt
mich sehr gut, mich als Person; ich bin keine Nummer für sie ...
Überlegen Sie einmal, wie viele bitten und betteln darum, geliebt zu werden, eine Heimat in einem
geliebten Menschen zu haben. Aber kein Platz ist wie der unsrige: Wir haben eine Heimat, eine ganz
persönliche Heimat, ein Nest im Herzen der lieben Gottesmutter.“

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