„Das ist mein Weihnachten“

Sonntag, 29. Dezember 2019

SAL. Roswitha V. ist bewegt, fast zu Tränen gerührt, wie sie selber bekennt. Sie ist zum ersten Mal bei den 10 Minuten an der Krippe – und das einfach für sich, ohne Kinder. Annette I., die im Kinderprogramm mithilft, tut dies auch für sich: „Das ist mein Weinachten.“ Für sie gehören vor allem die Weihnachtslieder dazu, die bei den 10 Minuten an der Krippe ausgiebig gesungen werden. Das ist auch die Motivation für Margot S. und ihren Mann, jedes Jahr einmal zu den 10 Minuten an der Krippe zu kommen.

Was Roswitha V. – und viele andere Erwachsene – so berührt, ist das Stegreif-Krippenspiel der Kinder. Alle Kinder, die wollen, können mitmachen. Schon eine Stunde vor Beginn ist die Anwärterin für die Rolle der Maria da und sichert sich das entsprechende Gewand. Eine halbe Stunde vor Beginn hat sich der Vorbereitungsraum mit Engeln und Sternenkindern gefüllt, die das Schwenken der Handsterne üben. Anna und Lina, die heute zum ersten Mal dabei sind, haben sich für die Hirtenrolle entschieden, weil sie zuhause Tiere haben, die einen Hirten brauchen.

Tim – auch ein Hirte, lässt sich gewinnen, die Rollen des Josef zu übernehmen. „Ich habe mich selbst entschieden“, betont er. 10 Minuten vor Beginn, stimmt das ansehnliche Orchester mit weihnachtlichen Liedern auf die Krippenandacht ein. Spontan haben sich erneut einige Mitglieder aus dem Ergenzinger Harmonika-Club dazugesellt, „weil es so schön war“.

Und dann ist der Augenblick gekommen: Die Kinder ziehen ein. Zur kindgerechten Erzählung der Weihnachtsgeschichte baut sich die weihnachtliche Szene im Altarraum auf: Maria und Josef, Engel und Sternenkinder, Hirten und Schäfchen, Sternträger und Könige ziehen nacheinander ein – zum jeweils passenden Lied: „Stille Nacht, heilige Nacht …“ „Engel haben Himmelslieder auf den Feldern angestimmt …“ „Kommet ihr Hirten, ihr Männer und Fraun …“

„Die heiligen drei Könige …“ 80 Kinder mit Gewändern sind es nach der Zählung von Weihbischof Gerhard Schneider. Die vielen, die „nur mit einem Glöckchen“ in der Bank bei den Eltern bleiben, nicht mitgerechnet. Nach der Christkindprozession kommen auch sie geströmt, um für das Jesuskind mit ihren Glöckchen zu läuten. Der Weihbischof ist beeindruckt von dem, was er erlebt und was an Engagement dahintersteht. Er segnet zum Abschluss alle Mitfeiernden und ganz speziell im Einzelsegen die Kinder.