Requiem für Kardinal Karl-Josef Rauber

Donnerstag, 30. März 2023

Weihbischof Dr. Birkenhofer feiert das Requiem für Kardinal Rauber
zusammen mit fünf Konzelbranten.

Weihbischof Dr. Peter Birkhofer feierte am Mittwoch, 29.3., das Requiem für Kardinal Karl-Josef Rauber in der Krönungskirche. Mit ihm am Altar waren Weihbischof Dr. Gerhard Schneider, Pfarrer Franz-Xaver Weber, Pfarrer Klaus Rennemann, Pfarrer Hans Schall und Pfarrer Dieter Zimmer. Gläubige, die sich Kardinal Rauber verbunden wissen und ihm zu danken haben, die Schönstätter Marienschwestern und Mitarbeiter des Schönstatt-Zentrums feierten die heilige Messe mit.

Weihbischof Dr. Birkhofer griff in seiner Predigt zurück auf zwei Predigten, die Kardinal Rauber für ihn gehalten hatte: seine Predigt zur Primiz und zum silbernen Priesterjubiläum. So kam Kardinal Rauber selber zu Wort und in seinen Worten kamen seine Liebe zum Priestertum und sein Durchdrungensein von seinem Leitspruch als Bischof zum Ausdruck: caritas christi urget nos - Die Liebe Christi drängt uns. 

Auszüge der Predigt folgen zu einem späteren Zeitpunkt.

Dankesworte durch Schwester M. Siglinde Hilser

Im Anschluss an das Requiem hielt Schwester M. Siglinde Hilser im Namen der Schönstätter Marienschwestern den Nachruf und dankte Kardinal Rauber mit warmen Dankesworten:

Kardinal Rauber war vor dem Altar aufgebahrt.

Lieber Herr Kardinal Rauber,

wir Schönstätter Marienschwestern wollen uns bei Ihnen heute in diesem Requiem von ganzem Herzen bedanken. Wir tun es mit unserem Gebet.

Es ist für uns ein starkes Zeichen, dass Gott sie an einem Sonntag, am Passionssonntag im Josefsmonat heimgeholt hat, denn Ihr Taufname Karl-Josef hat Sie besonders mit dem Hl. Josef verbunden. Auch Ihre Eltern sind beide im Josefsmonat verstorben: Ihre Mutter 1974, Ihr Vater 1981.

Lieber Herr Kardinal, am 1. Mai 2009 sind Sie nach Beendigung Ihres Dienstes als päpstlicher Delegat mit 75 Jahren zu uns auf die Liebfrauenhöhe gekommen, doch schon mehr als 30 Jahre vorher immer wieder zu Ferienaufenthalten, Anfangs noch mit Ihrem Vater. Wir freuten uns an Ihrem spannenden und interessanten Erzählen aus den verschiedenen Ländern Ihrer Einsatzbereiche als Nuntius.

Viele Gläubige gaben Kardinal Rauber die letzte Ehre.

Wir danken Ihnen für Ihren treuen, priesterlichen Dienst. Solange es ging, haben Sie täglich mit und für uns die hl. Messe gefeiert. Manchmal sogar öfters, vor allem wenn unsere Schwestern im Altenheim keine hl. Messe hatten. Da hörte man Sie sagen: „Die können doch nicht ohne sein.“

Anfangs haben Sie auch noch Aushilfen und Firmreisen angenommen.
Eine Bemerkung bei einem Schülergottesdienst zeigt auch Ihren schelmischen Humor, bei dem Sie spontan eingesprungen sind. Die Schüler hatten den Gottesdienst musikalisch mitgestaltet. Da sagten Sie danach zur Lehrerin: „Sehen Sie, es hat doch alles gut geklappert.“

Wir danken Ihnen für Ihr treues Gebet um die Heiligsprechung unseres Gründers. Jede hl. Messe haben sie mit einem Zitat von ihm begonnen.

Sie waren auch ein geschätzter Beichtvater. So mancher erinnert sich an Ihren guten Zuspruch. Es war Ihnen wichtig zu sagen, dass es auf die persönliche Gottesbeziehung ankommt.

Danke für jede Andacht, für jeden Segen, auch über alle Andachtsgegenstände im Laden.

Die Hl. Schrift war Ihnen sehr wichtig. Sie haben sie geschätzt und jeden Abend darin gelesen und auch viele Bibeln verschenkt. Überhaupt haben Sie viel geschenkt.

Der Rosenkranz war Ihnen als großer Marienverehrer ein treuer Begleiter. Als Frühaufsteher, oft schon kurz nach Mitternacht, haben Sie ihn oft und oft gebetet und auch gerne verschenkt. Nicht selten gingen Sie schon um 4 Uhr morgens zum Gebet in die Krönungskirche. Sie haben sich viel abverlangt und nie geklagt. Es war z.B. zu bewundern, dass Sie sich die Mitternachtsmesse an Silvester in unserem Schönstattheiligtum nicht nehmen ließen, trotz einiger Altersbeschwerden.

Auch die ganze Schönstattfamilie hat Ihnen viel zu verdanken. Besonders einschneidend und ein Zeichen Ihrer Wertschätzung war für uns die Einweihung der Pater-Kentenich-Begegnungsstätte in Schönstatt am 5. September 1986.

Lieber Herr Kardinal Rauber, Sie haben Ihre Priesterberufung wirklich treu gelebt. So haben wir auch eine große Bitte an Sie: Bitte sagen Sie das Anliegen um gute Berufungen für die Marienschwestern und für die ganze Schönstattfamilie immer wieder neu am Throne Gottes, wie Sie es zu Beginn jeder eucharistischen Andacht getan haben.

Es ist uns auch ein Bedürfnis, Ihnen, Herr Tomasik, zu danken, denn ohne Sie hätte Herr Kardinal Rauber nicht bis zu seinem Sterben bei uns bleiben können. Ein ganz herzliches Vergelt’s Gott!

Ewiger, Dreifaltiger Gott, gib Herr Kardinal Rauber die ewige Ruhe – und das ewige Licht leuchte ihm.

Liebfrauenhöhe, 29. März 2023
Schönstätter Marienschwestern