Mai – Monat der Gottesmutter, der Monat, in dem wir sie in den Maiandachten grüßen.

Dienstag, 19. Mai 2020


Marienaltar Lauda-Königshofen

SMD. Es war so um 1965 oder 1966 herum, als unser Stadtpfarrer, ein Priester im bereits vorgerückten Alter angefangen hat, Maiandachten nur für Kinder zu halten.

Zuerst waren wir nur 10-15 Kinder, die sich vor dem Maialtar unserer Stadtpfarrkirche versammelten. Es wusste ja noch niemand, was uns da geschenkt werden sollte.

Herr Stadtpfarrer lud zweimal in der Woche um halb fünf Uhr zur Kindermaiandacht ein.

Er ließ alle Kinder am Maialtar Platz nehmen und wir sangen zuerst ein Marienlied, dann erklärte er, dass wir damit die Gottesmutter Maria grüßen und ihr eine Freude machen. Sie ist ja auch unsere Mutter. Er sagte damals sie sorgt für ihre Kinder, auch für uns. Und um uns das zu zeigen wolle er uns eine Geschichte vorlesen. So las er in jeder Maiandacht aus dem Buch „Die schönsten Mariengeschichten“ vor.

Das war für uns Kinder so spannend, wie Maria eingegriffen hat, z.B. im Krieg oder in einer Familie, wir lauschten alle ganz gebannt.

Damals hatten viele von uns noch keinen Fernseher und das gemeinsame Spielen auf der Straße war unsere größte Freude. Wir, die wir die erste Maiandacht erlebt hatten, erzählten den anderen Kindern auf unserer Straße davon beim Spielen. Als dann zur nächsten Andacht die Glocken läuteten, luden wir alle ein. So gingen alle Kinder, die in unserer Straße damals wohnten, jedesmal mit.  Es spielte auch keine Rolle, ob sie katholisch oder evangelisch waren, ob sie sonst zur Kirche gingen oder nicht, die schönen Geschichten über Maria und auch die Lieder, das wollten die Anderen auch miterleben. So war bald die Kirche im Kirchenblock auf der Seite des Marienaltars ganz gefüllt und jedes Kind der Umgebung ließ alles liegen und lief mit zur Maiandacht, um das ja nicht zu verpassen.

Ich weiß noch, wie gut das damals uns allen getan hat und dass es und auch zusammengeschweißt hatte.

Jedenfalls hatten wir verstanden, dass Maria etwas tut und auch bei uns etwas tun will und uns hilft und beschützt.