Liebesbündnis-Impuls: Mit ihr auf Berg- und Talfahrt

Freitag, 18. Juni 2021

Die Schönstattbewegung Frauen und Mütter gibt zum 18. jeden Monats einen Liebesbündnis-Impuls heraus. Mit freundlicher Genehmigung veröffentlichen wir diesen Impuls.

Seit Wochen habe ich starke Schmerzen im Knie. Schließlich wird ein MRT gemacht und schnell ist klar, es muss operiert werden. Aber erst Ende Juni sei etwas möglich, meint der Arzt. Ich bedanke mich bei der Gottesmutter, dass überhaupt etwas möglich ist und immerhin schon in fünf Wochen und nicht erst in drei Monaten. „Bitt e, hilf mir da durch, Gottesmutter, und hilf mir durch die Schmerzen, die ich jetzt doch noch so lange aushalten muss!“ Wie gut, eine so treue Freundin an meiner Seite zu haben.

OP-Termin zugesichert

Drei Tage später, freitags, ein Anruf aus dem Krankenhaus: „Wir können Ihnen für kommenden Dienstag einen OP-Termin zusichern.“ Ich bin platt . Mein Sohn, der tausend Kilometer weit entfernt arbeitet, meint glücklich: „Dann kann ich kommen und dich die ersten Tage zu Hause versorgen, ich habe am darauffolgenden Wochenende frei.“ Ich bin soooo glücklich und dankbar. Nur schade, dass ich deshalb nicht zur Beerdigung meiner langjährigen alten Hausnachbarin gehen kann, die an diesem Dienstag stattfinden soll. Aber ich meine, ihre resolute Stimme zu hören: „Clara, geh bloß zur OP. Das ist jetzt wichtiger. Ich komm‘ im Moment allein zurecht!“ (Das war in vielen Situationen ihr Spruch.)

Es kommt anders als geplant

Ich finde jemanden, der mich frühmorgens um 6 Uhr ins Krankenhaus fährt, beziehe mein Bett und warte auf die näheren OP-Vorbereitungen. Um 11.00 Uhr kommt eine Krankenschwester und meint: „Das wird heute nichts mehr, tut uns leid. Sie dürfen nach Hause gehen. Ihr OP-Termin wurde auf kommenden Freitag verlegt.“
Ich bin sauer, ärgerlich, aufgebracht, wütend. Und ja, ich schnaube auch die Gottesmutter an: „Was soll das jetzt?! Hast du mir nicht zugesagt, für mich zu sorgen? Was für eine Freundin bist du eigentlich?! Und die Beerdigung habe ich jetzt völlig umsonst verpasst! Aber das Schlimmste: Mein Sohn kann nicht kommen, dann stehe ich nach der Entlassung alleine da ...“

Typischer Rückfall

Kurz darauf tut es mir leid. Ein typischer Rückfall: Wenn‘s nicht so geht, wie ich will, meine ich als Erstreaktion gleich, sie würde mich nicht mögen, sich nicht für mich einsetzen … Nach einer Weile habe ich mich wieder beruhigt (oder war SIE das?) und sage zu Maria: „Weißt du was, ihr da oben werdet eure Gründe gehabt haben. Ich vertraue dir. Du wirst schon einen Weg finden, wie wir das zusammen durchstehen.“

Haben Sie ein Glück!

Letzten Freitag war nun meine OP – beim Arzt meiner Wahl. (Am Dienstag wäre es der gewesen, von dem eine Bekannte meinte: „Hoffentlich bekommst du den nicht, der hat schon so viel vermurkst!“) Und: Ich liege in einem Einzelzimmer. Aussage der Krankenschwester: „Haben Sie ein Glück! Bis gestern
waren wir hier überbelegt; ab heute sind wir unterbelegt.“
Ich zwinkere meiner Freundin Maria zu und bedanke mich herzlichst. So schnell bekomme ich sonst nicht mit, warum eine Plan-Änderung doch besser ist und es sich lohnt, den Planungen der Gottesmutter zu vertrauen, auch wenn sie auf den ersten Blick unmöglich aussehen.

Vertrauens-Tal und -Bergfahrt geht weiter

Allerdings: Meine Vertrauens-Tal und -Bergfahrt geht weiter. Gestern brach ich im Bad im Krankenhaus zusammen und fiel auf das operierte Knie. Ich packe die Gottesmutter jetzt fest an der Hand, schaue ganz oft in ihre Augen auf dem kleinen Bild, das ich auf dem Nachttisch habe, und bin gespannt, wie sie mich hier durchträgt. Wie heißt es in der Bibel über Maria, als auch bei ihr alles daneben zu gehen schien? „Und sie bewahrte alles im Herzen und dachte darüber nach ...“ Hilf mir dabei, Maria.
Clara L.

Impulse für mich

  • Wo habe ich das zum letzten Mal erlebt: Dass etwas so ganz anders kam, als ich es geplant hatte – und sich später herausstellte, dass die un- bzw. von oben geplante Version die bessere war?
     
  • Welchen Plan verfolge ich zurzeit? Bin ich offen, der Führung Gottes Raum zu geben? Suche ich IHN zu fragen und zu erkennen, was ER in dieser Sache vorhat?
     
  • Ich lege meine Planung Maria in die Hände. Ich bitte sie, für alles zu sorgen und mir den jeweils nächsten Schritt zu zeigen.

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Die Liebesbündnis-Impulse erscheinen jeweils zum 18. des Monats auf der Internetseite:

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