Liebesbündnis-Impuls: Liebe geht durch den Schal

Dienstag, 18. August 2020

Liebe geht durch - den Schal

Die Schönstattbewegung Frauen und Mütter gibt zum 18. jeden Monats einen Liebesbündnis-Impuls heraus. Mit freundlicher Genehmigung veröffentlichen wir diesen Impuls.

Liebe geht durch – den Schal

Ich bin Schulbegleiterin, heißt, ich betreue ein Grundschulkind den gesamten Schulmorgen, motiviere es, mitzumachen, erkläre zusätzlich, was es von der Lehrerin nicht verstanden hat, bremse es bei Aggressionsanfällen. Ich mache meine Arbeit gerne, auch wenn ich zurzeit ein wirklich schwieriges Kind zu betreuen habe, das auch für die Klasse eine echte Herausforderung darstellt, Max. (Name wurde geändert).

War ich heute lieb?

Letztens fragte er mich am Schultagsende: „War ich heute lieb?“ Ich meinte: „Ja, du warst heute echt.“ „Wie lieb?“, fragte er nach. „Sehr lieb!“, antwortete ich. „Aber wie lieb? Wie, an was kann ich das sehen?“, schob er interessiert, ja schon fast verzweifelt nach. Ich sagte ihm: „Lass mich einen Tag darüber  nachdenken, wie ich das „wie lieb“ sichtbar machen kann; ich sage es dir dann morgen.“ Max war einverstanden und ich überlegte den gesamten Nachmittag über. „Gottesmutter, ich darf im Liebesbündnis mit dir leben. Dieses Kind weiß weder etwas von Liebe, noch von tragfähigen Bündnissen. Aber es schreit danach. Wie kann ich diesem Jungen, der bis jetzt nie viel Liebe erfahren hat, klarmachen, wie lieb er war? Du hast da doch sicher eine Idee. Du bist die ‚Braut des Heiligen Geistes‘, ganz durchlässig für SEINE Anregungen und Impulse …“

Motivation – aus Wolle

Als ich nicht weiterkam, griff ich zu meinem Strickzeug und dachte beim Stricken und Beten weiter nach. Und plötzlich funkte es. Ich würde Max einen Schal stricken, jeden Tag ein bisschen, bis er fertig war. Am nächsten Morgen zeigte ich ihm das erste Stück und erklärte: „Du warst so lieb, dass etwas Wärmendes und Gutes daraus entstehen kann für dich. Wenn du heute wieder gut mitarbeitest und deine Mitschüler nicht grundlos ärgerst, kann ich weiterstricken.“
Der Schal wurde zu einer großen Motivation für Max. Wenn er auszurasten begann oder nicht mehr mitarbeiten wollte, musste ich nur sagen: „Denk an deinen Schal!“ Dann riss er sich wieder zusammen. Er war so gespannt auf die Fertigstellung des Schals und wann er ihn endlich anziehen konnte. Ich dagegen hofft e, noch lange daran zu stricken, denn wenn er fertig war, welche Motivation hätte Max dann, mitzuarbeiten und für die anderen Kinder erträglich zu sein? „Gottesmutter, danke für deine anhaltende Hilfe. Hast du auch eine Idee für danach?“, betete ich immer wieder. – Und sie hatte eine:

Gelungener Neubeginn

Der wachsende Schal entwickelte sich zum „Klassenschlager“. Die sechs Mädchen in der Klasse wünschten sich alle auch so einen Schal und „beknieten“ Max, für sie nochmals Tage und Wochen lieb zu sein. Max sonnte sich in diesem ihm sonst völlig unbekannten Beliebtheitsraum und vergab mit meinem Einverständnis die Einwilligungen. Der Tag X kam, an dem sein Schal fertig war, den er – wirklich verdient – stolz trug. Und er bemühte sich weiter, denn Anna, die er sowieso schätzte, sollte ja auch einen Schal bekommen und benahm sich nett ihm gegenüber. Und Marie stand noch auf der Liste und Sarah und … O je, die Motivation wurde weniger, aber wir schafften alle sechs Schals, und die lange Zeit des Strickens reichte aus, um sein Dauerstören in der Klasse und seine Arbeitsverweigerung wenigstens in Ansätzen aufzuheben. Danke Gottesmutter, das war genial!
G. S

Impulse für mich

* Wo komme ich gerade aus eigenen Mitteln nicht weiter und bräuchte eine zündende Idee?
* Maria, du warst so ganz vom Heiligen Geist erfüllt; erbitte mir gute Gedanken und den Mut,
sie umzusetzen.

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www.s-fm.de

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