Die Schönstattbewegung Frauen und Mütter gibt zum 18. jeden Monats einen Liebesbündnis-Impuls heraus. Mit freundlicher Genehmigung veröffentlichen wir diesen Impuls.
Mutter der unglaublichen Ruhe
Meine OP stand an. Sie sollte 200 Kilometer von meinem Wohnort entfernt stattfinden, und Besuche durfte ich während der Dauer meines Krankenhausaufenthaltes wegen „Corona“ nicht empfangen. Nicht gerade die idealsten Ausgangsbedingungen.
Ich besprach mich mir der Gottesmutter. Einfach nur gut, dass ich so eine kompetente Bündnispartnerin habe für alle Lebenslagen. Sie meinte, das bekämen wir hin. Drei Tage bevor ich aufbrach, erfuhr ich von meiner Freundin, dass ihre junge Schwiegertochter auf einen Bescheid warte, ob sie Krebs habe oder nicht. Im Vergleich dazu war „Meines“ ja ein Klacks; gerne würde ich für diese junge Frau alle kommenden eigenen Schmerzen schenken.
Eine Woche vor der OP war ich ganz ruhig; es war ja noch lange hin. Zwei Tage davor war ich immer noch ruhig und verzehrte meine Knäckebrote. Ein Tag vor der OP gab es nichts mehr zu essen. Ich konnte in aller Ruhe mit meiner Familie Spaziergänge machen und auf alle aufgeregten Fragen antworten, dass ich keinerlei Angst oder Bedenken habe – woraufhin ich Kopfschütteln und fragende Blicke erntete. Am OP-Morgen fuhr mich mein Mann – ich hatte ruhig und gut geschlafen – ins Krankenhaus. Spätestens, wenn er an der Tür umkehren muss, dachte ich, werde ich wohl unruhig werden. Doch auch als wir uns verabschiedeten, war ich völlig ruhig.
„So Gottesmutter, jetzt muss ich noch die Anmeldung durchlaufen und dann meine Station finden!“ Alles klappte. Ich sollte meinen Schrank einräumen und mein Bett beziehen, und dann holte mich die nette Krankenschwester auch schon ab. „Das ist aber nett, so ruhige Patienten“, meinte sie, „da beginnt meine Woche ja schon prima!“ Vor dem OP-Saal kam eine gaaanz nette OP-Schwester, die mich „verkabelte“ und vorbereitete. Wir konnten uns gut unterhalten. Sie meinte: „Sie wirken ja gar nicht aufgeregt. Die, die hier ankommen, sind sonst alle nervös und haben Angst.“ Ich sagte: „Nein, Sie müssen ja jetzt arbeiten, ich darf ja schlafen!“ Sie lachte: „Ja, da haben Sie recht! Und gell – sie machte eine kleine Pause und sah mich durchdringend an –: Wir sind ja alle in Gott es Hand!“ Kurz darauf kam die Narkoseärztin und ich schlief ein.
Seither hat die Gottesmutter einen neuen Titel bei mir: „Mutter der unglaublichen Ruhe“. Schade, dass ich nicht die Kompetenz habe, diesen hilfreichen Titel in die Lauretanische Litanei einzubringen.
C. M.
Impulse für mich
- Maria ist nicht weit weg von uns, sie ist ganz nah, mittendrin, in meinem Leben - wenn ich sie darum bitte und mich für ihre Nähe öffne. Eine kompetente Bündnispartnerin für alle Lebenslagen!
- Für welche auf mich zukommenden Situationen wünsche ich ihre Wirksamkeit, die Wirksamkeit der „Mutter der unglaublichen Ruhe“?
- Für wen biete ich ihr das, was mir zurzeit vielleicht schwerfällt, an? Wem erbitte ich Stärkung durch die Gottesmutter?
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